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Baugeschichte + Architektur

Nachdem feststand, dass eine neue Kirche in Insenborn errichtet werden musste, wurde ein Plan gegen Ende des Jahres 1861 vom Herrn Architekten Biver aus Diekirch angefertigt und im Januar 1862 von der Landesregierung genehmigt.

Am 12. Juni 1862 erfolgte die feierliche Grundsteinlegung. Die Einwohner schafften das Material herbei: die Steine aus der Umgegend des Dorfes, die Hausteine von Mertzig, den Kalk von Ospern, das Eichenholz von Nagem, Tannenholz von Luxemburg und Hosingen, das Eisen und Glas von Wiltz, den Gips von Ettelbrück, den weißen Sand von Metzert bei Arlon, den Mauersand und die Ziegel von Lutzhausen, den Schiefer von Wolflingen. Am 16. November desselben Jahres konnte die  fertige Kirche konsekriert werden.

Das Barockmobiliar (Hochaltar, Seitenaltäre, Predigtstuhl und Statuen) wurde aus dem Vorgängerbau übernommen. Es stammte aus der Werkstatt des altluxemburgischen Künstlers Jean-Georges Scholtus (1680-1754) aus Bastogne.

Die Pfarrkirche ist nur wenige Jahre nach der Einführung der neogotischen Kirchenarchitektur in Luxemburg errichtet worden. Gegenüber dem klassizistischen Kirchenbau, der in Luxemburg während der holländischen Zeit und darüber hinaus eigentlich unvermittelt in das überkommene Kirchenbauwesen eindrang, und nur wenig Sympathien in der Bevölkerung fand, wurde der neogotische Stil willkommen geheißen. Im Geist der Romantik und Restauration des frühen 19. Jahrhunderts (1820) griff er auf die Formensprache der hochmittelalterlichen gotischen Kathedralen zurück. Er wurde als der eigentliche christliche Baustil empfunden und erinnerte an die mittelalterliche Christenheit.

Die Kirche ist dem Heiligen Rochus (Verehrung bei Pest) geweiht.

Im Laufe des letzten Jahrhunderts wurde die wertvolle Ausstattung der Kirche Opfer eines übertriebenen Modernisierungsverständnisses. An Christi Himmelfahrt im Jahre 1959 wurde die renovierte Kirche konsekriert.

Der nun helle Mauerputz war dem durch Farbfenster gespendetem Licht angepasst. Dem in braunem Marmor errichtete Hauptaltar waren Stufen in grauem Marmor vorgelagert. Die Nebenaltäre waren ebenfalls im braunen Marmor. Die Holzbänke wurden erhalten. Die in Bronze gehaltene Kommunionsbank, der aus Kunstmarmor hergestellte Bodenbelag, sowie die mit sternenübersäten Firmament vergleichbare Deckenbeleuchtung bildeten ein harmonisches Ganzes.

Lediglich die Statuen des Heiligen Rochus und der Heiligen Cäcilia konnten in unsere Zeit gerettet werden. Die Heiligenstatuen die heute zu sehen sind, stammen aus den 90er Jahren und wurden in Tirol geschnitzt.

Am 26. November 2006 wurde die nun zum zweiten Mal neue Innenrestauration in der Pfarrkirche eingeweiht. ((Diesmal wurden die Holzbänke durch Stühle ersetzt.))

Kosten im 19. Jahrhundert  …

Baumeister war Pierre Scheiden. Der Kostenanschlag war mit 7688,47 Franken berechnet worden.

Das Holz zum Anfertigen von Sitzbänken wurde von einem Einwohner geschenkt. Im Gegenzug verlangte dieser ein jährliches Hochamt jeweils am 8. Dezember.

Der Altar im Jahre 1884 kostete 1400 Franken. Die Gemeindeverwaltung beauftragte die Gebrüder Thill aus Hosingen den Altar zu errichten.

Der Kirchenrat bat beim Bistum, einen auf dem Kirchenhof wachsenden Eschenbaum schlagen zu dürfen, um diesen im Hauptaltar mitzuverwenden.

Der Altar (1729) aus der Vorgängerkirche wurde verkauft und der Erlös diente zum Beitrag für den neuen Altar.

Spenden von Holz von Privatpersonen dienten ebenso zum Herstellen vom Mobiliar.

… und im 21. Jahrhundert

Die Arbeiten der Neugestaltung wurden durch die Gemeinde Neunhausen, Ministère de la Culture, de l’Enseignement Supérieur et de la Recherche und der Kirchenfabrik Insenborn finanziert, sowie mit Spenden von Privatpersonen.

Unterhalt

Der Unterhalt der Kirche ist seit der Französischen Revolution (1789-1799) durch Napoléon Bonaparte wie folgt geregelt: Das Gebäude (Immobilie) wird von der Gemeindeverwaltung unterhalten, indes die Kosten für die Innenausstattung (Mobilien) von der Kirchenfabrik, Kirchenrat, Spenden von Privatpersonen, … übernommen werden.